Mar­ke­ting von Arz­nei­mit­teln und medi­zi­ni­schen Dienst­leis­tun­gen im Internet

Datum: 7. August 2009

Heut­zu­ta­ge durch­dringt das World Wide Web alle Schich­ten des öffent­li­chen und pri­va­ten Lebens. Spä­tes­tens seit der Ent­wick­lung hin zum Web 2.0 fin­den sich hier Rat­schlä­ge und Pro­duk­te für alle Lebens­la­gen. Ange­fan­gen bei blo­ßen Infor­ma­tio­nen über das aktu­el­le Tage­ge­sche­hen über Tipps zu Kör­per­pfle­ge und bana­le Koch­re­zep­te bis hin zu der Suche nach dem Part­ner fürs Leben, kann sich heu­te jeder Mensch mit einem inter­net­fä­hi­gen PC nahe­zu gren­zen­lo­se Infor­ma­tio­nen besor­gen. Und mit der Fül­le an Infor­ma­tio­nen wuchs auch das Ange­bot an Dienst­leis­tun­gen und Pro­duk­ten, die über das Netz ver­trie­ben werden.

Ein Fach­ge­biet, wel­ches vom Inter­net ganz sicher nicht unbe­rührt blieb, ist die Heil­kun­de und Medi­zin. Die­ses jedoch nimmt eine Son­der­stel­lung inner­halb des Inter­nets ein. Web­mas­ter, Web­de­si­gner sowie Fach­leu­te für SEO und Inter­net­mar­ke­ting, eben alle, die an einer Web­site medi­zi­ni­scher Aus­rich­tung arbei­ten, müs­sen eine beson­de­re Sorg­falt an den Tag legen. Denn Medi­zin und alter­na­ti­ve Heil­kun­de sol­len die Schmer­zen der Men­schen hei­len, ihnen not­falls das Leben ret­ten. Aus zwei­er­lei Grün­den gilt daher für die Bewer­bung medi­zi­ni­scher Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen eine beson­de­re Sorgfaltspflicht.

Der ers­te Grund ist mora­lisch Natur. Es wäre ver­werf­lich, kran­ken Men­schen auf einer Inter­net­sei­te Hei­lung zu ver­spre­chen, wenn sie nur das ent­spre­chen­de Pro­dukt, Medi­ka­ment oder Arz­nei­mit­tel unter Umstän­den güns­tig unter zu Hil­fe­nah­me von einem Preis­ver­gleich kau­fen wür­den. Der­lei Web­sites kön­nen Hoff­nun­gen bei Erkrank­ten auf­bau­en, die sich spä­ter mög­li­cher­wei­se als falsch erweisen.

Der zwei­te Grund ist in der Geset­zes­la­ge der Bun­des­re­pu­blik zu suchen. Dort ist im Heil­mit­tel­wer­be­ge­setz der mora­li­sche Umgang mit der Bewer­bung von Arz­nei­mit­teln, medi­zi­ni­schen Dienst­leis­tun­gen, Medi­zin­pro­duk­ten und Ver­fah­ren fest­ge­schrie­ben. Aus­drück­lich ver­bo­ten sind die Irre­füh­rung von Pati­en­ten sowie abge­ge­be­ne Heil­ver­spre­chen. Eben­so ist es unter­sagt Neben­wir­kun­gen von Medi­ka­men­ten in der Inter­net­wer­bung aus­zu­schlie­ßen. Ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge Medi­ka­men­te dür­fen grund­sätz­lich nicht bewor­ben wer­den. Beson­de­rer Beach­tung bedür­fen eini­ge Krank­hei­ten wie etwa Krebs. Hier ist es unter­sagt, eine Hei­lung oder zumin­dest Lin­de­rung der Krank­heits­sym­pto­me zu bewerben.
Bei der the­ma­ti­schen Umset­zung von Web­sites mit medi­zi­ni­schem Cha­rak­ter ist also eine beson­de­re Sorg­falts­pflicht gebo­ten. Gege­be­nen­falls soll­ten am Con­tent der Sei­te betei­lig­te Per­so­nen den recht­li­chen Rah­men im Heil­mit­tel­wer­be­ge­setz (HWG) genau nach­le­sen. Unver­fäng­lich hin­ge­gen sind meist Sei­ten mit infor­ma­ti­vem, nicht pro­dukt­be­zo­ge­nem Cha­rak­ter. So wer­den etwa auf www.yamedo.de Beschwer­den erläu­tert, die natur­heil­kund­lich behan­delt wer­den kön­nen. Eben­so wer­den ver­schie­de­ne Ver­fah­ren und Pflan­zen der Natur­heil­kun­de infor­ma­tiv dargestellt.

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